Philip Straub
Antike Ansteckungsvorstellungen (betreut von Prof. Dr. Peter Eich)
Der Begriff der „Ansteckung“ wird in unserem Kulturraum vornehmlich mit der Übertragung von
Krankheiten assoziiert. Er findet jedoch auch In anderen Bereichen Anwendung, etwa wenn sich
Ideen scheinbar von selbst verbreiten.
In der Antike war die Vorstellung, dass Krankheiten von einem Individuum zum anderen übertragen
werden hingegen im griechisch-römischen Kulturraum nicht allgemein verbreitet. Dass die selbe
Krankheit bei mehreren Individuen auftrat wurde vielmehr häufig dadurch erklärt, dass die
Individuen den selben schädlichen Umwelteinflüssen (schlechte verbrauchte Luft, ungewohntes
oder sich schnell änderndes Klima) ausgesetzt waren.
Vereinzelt finden sich jedoch auch schon in antiken Quellen – dabei vorwiegend medizinischer
Spezialliteratur — Ansteckungsvorstellungen im Bezug auf die Krankheitsverbreitung.
Das Promotionsprojekt soll der Frage nachgehen wie verbreitet Ansteckungsvorstellungen im
griechisch-römischen Kulturkreis waren. Dabei soll sich die Untersuchung nicht allein auf die
epidemiologische Verbreitung von Krankheiten beschränken. Vielmehr sollen auch
Ansteckungsvorstellungen in anderen Bereichen wie den Ideentransfer betrachtet werden um
diese miteinander zu vergleichen.