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Benjamin Wieland

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Dissertationsprojekt: „Städte und Könige. Das Verhältnis zwischen Polis und König im ptolemäischen Zypern als Spiegel der politischen Kultur des Hellenismus“ (Arbeitstitel)

betreut von Prof. Dr. Sitta von Reden

Zypern gilt gemeinhin als die wichtigste Einflusszone der Ptolemäer außerhalb Ägyptens. Die geostrategische Position, die Bodenschätze (Kupfer, Silber etc.) sowie die agrarischen Produkte (Getreide, Holz, Wein, Öl, etc.) machten die Insel zu einem zentralen Baustein der ptolemäischen Herrschaft im ostmediterranen Raum. Dementsprechend hoch gestaltete sich die Präsenz ptolemäischer Funktionäre auf der Insel, die darum bemüht waren, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich im Sinne der Dynastie auszubeuten. Das hellenistische Zypern ist daher auch bis dato vor allem als „Außenbesitzung“ oder „Provinz“ des Ptolemäerreichs betrachtet worden, deren Eigenständigkeit spätestens mit dem Tod des letzten Stadtkönigs von Salamis (310 v. Chr.) zu einem Ende gekommen sei.

Gleichzeitig begegnet uns in der epigraphischen, numismatischen und auch archäologischen Evidenz insgesamt das Bild einer sehr aktiven und lebendigen Polis-Kultur in allen Bereichen der Insel, die unter ptolemäischer Herrschaft nicht nur weiter zu existieren scheint, sondern geradezu aufblüht. Insbesondere die Inschriften offenbaren ein hohes Maß an lokaler Autonomie, das in einer langen Kontinuitätslinie mit früheren politischen Strukturen zu stehen scheint und verstärkt im Umgang der lokalen Eliten mit den Vertretern des Königs vor Ort zu Tage tritt. Dieses Verhältnis, das im Dreieck zwischen dem Polis-Kollektiv, den Funktionären des Königs und dem König selbst ausgehandelt wurde, wird in der vorliegenden Dissertation untersucht. Es soll dadurch ein differenziertes Bild des Spannungsfeldes zwischen Zentralmacht und lokaler Autonomie gezeichnet werden, das die Eigenstaatlichkeit der zyprischen Poleis ernst nimmt und aktuelle Forschungen zum allgemeinen Verhältnis zwischen König und Polis im Hellenismus einbezieht.

Ausgangspunkt ist hierbei die epigraphische Evidenz der hellenistischen Zeit, die zum allergrößten Teil aus Ehreninschriften von Statuenbasen besteht, in denen verdiente Personen geehrt wurden. Die Hälfte dieser Inschriften besteht aus öffentlichen Ehrungen der Polis an Funktionäre des Königs, von denen 35 Stück als Begründung für die Ehrung den Verdienst am König in das Zentrum stellen. Die sozio-politische Transaktion, die zwischen der staatlichen Entität „Polis“ und einem euergetisch agierenden Individuum vorgenommen wird, erfährt hier eine Umdeutung auf die dritte Partei „König“. Obschon also die Polis als autonome Körperschaft von sich aus politisch tätig wird, wird dem König ein scheinbar fester Platz in den Grundfesten der Polis zugewiesen. Dieser spezifische Vorgang stellt eine zyprische Besonderheit dar und weist auf die Komplexität des dahinterliegenden Verhältnisses zwischen König und Polis, das in der vorliegenden Dissertation untersucht wird.

(Stand: 30.11.2017)

 

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