Katharina John
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Dissertationsprojekt: „Genealogien von Homer bis Herodot. Eine historisch-narratologische Untersuchung.“ (Arbeitstitel)
betreut von Prof. Dr. Astrid Möller
Die althistorische Dissertation geht der Frage nach, wie in griechischen Genealogien eine Kontinuität zwischen Gegenwart und Vergangenheit konstruiert wird. Es wird gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im antiken Griechenland ein elementarer identitätsstiftender Faktor war. Die theoretisch-empirische Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz von Geschichts- und Literaturwissenschaft. Dieser Zugang ermöglicht es, narratologische Analysen für die geschichtstheoretische Deutung zu nutzen und Fiktionalitäts-/Faktualitätskriterien im historiographischen Diskurs der griechischen Antike zu erarbeiten.
Die Quellengrundlage der Untersuchung reicht von den epischen Texten Homers und Hesiods über die Schriften des Hekataios bis hin zu Herodot, dem ersten griechischen Geschichtsschreiber. In den Werken dieser Autoren finden sich Genealogien unterschiedlicher Ausprägung und Funktion. Die Analyse der historischen und narratologischen Bedeutung der Genealogien und die Ausarbeitung einer Typologie von Vergangenheitsbewusstein und Vergangenheitsbild(ern) in der griechischen Antike stehen im Mittelpunkt des Dissertationsvorhabens. Die Funktion der Genealogien wird dabei in Anlehnung an die Theorien zum kulturellen Gedächtnis von J. Assmann und den Begriff der intentionalen Geschichte von H.-J. Gehrke im Hinblick auf ihren jeweiligen kulturellen, sozialen und politischen Kontext untersucht.
(Stand: 25.07.2013)